Eine lyrische Phantasie über die Evolutionsgeschichte versetzt unsere Nähe zur Tier- und Pflanzenwelt in Schwingung und befreit Sehen und Denken vom Anthropozentrismus.


Es lebt. Es atmet. Es bewegt sich. Gedämpft, wie im Wasser. Ist es Tier? Pflanze? Mensch?

Organisch jedenfalls und höchst eigenartig. Es verschlingt sich ineinander, wogt, zieht sich zusammen und streckt sich, kriecht, tänzelt, rollt. Beine wie Fühler, Rümpfe ohne Kopf, bewegte Skulptur, archaische Posen und immer wieder überraschende Momente atemberaubender Harmonie der Formen und Bewegungen.

Eine Unterwasserfantasie in von befremdlicher, teils beunruhigender Schönheit ist das neue Körperillusionstheater der editta braun company. Unterstützt von Thierry Zaboitzeffs meisterhaft Atmosphäre schaffenden Kompositionen zwischen verzerrten Pianoklängen, meditativem Blubbern und hämmernden Beats lassen drei Tänzerinnen den Betrachter eintauchen in eine Welt des sanften Wogens, die zugleich urzeitlich ist und futuristisch. Entstammen die Wasserwesen einem Genlabor oder sind sie Pioniere einer neuen Evolution, die unseren Planeten nach dem Untergang der Spezies Homo sapiens neu besiedeln? Diesmal ohne Recht des Stärkeren und Konkurrenz, ohne das Recht des Stärkeren, Fressen und Gefressewerden. Jenseits von Gut und Böse, in einer Zeit oder Welt vor dieser Unterscheidung oder danach, ist dieser Organismus pures Leben, das lebt, atmet, sich bewegt. Bis zuletzt.



Occidental Version

Bis auf Stringtangas nackte Tänzerinnenkörper in Kombination mit einem überaus feingestimmten, dunklen Lichtdesign lassen vergessen, dass wir es in Hydráos mit menschlichen Körpern zu tun haben.  


Oriental Version

Diese wurde ursprünglich für Gastspiele im Senegal, Ägypten und Moldawien kreiert.

Grüne Ganzkörperanzüge verstärken die Abstraktion und kontrastieren mit den lyrischen Musikelementen aus dem klassischen Kanon.


Auch für kleine Bühnen geeignet

«Hydraos» erweist sich als ein Stück, das mit beschränkten technischen Mitteln auskommt und aus diesem Grunde nicht auf klassische Tanzbühnen angewiesen ist. Es kann an verschiedene Orte angepasst werden, was wiederum die Möglichkeit mit sich bringt, sich an ein Publikum zu wenden und Menschen zu erreichen, denen die Türen der Hochkultur aus verschiedenen Gründen nicht offen stehen.

Voraussetzungen sind allerdings: schwarzer Rückvorhang, Dunkelheit und Ruhe, Publikum frontal mit guter Sicht auf den Boden (entweder Bühne auf 1.20 m oder gut ansteigende Publikumstribüne, min. 30 cm Stufenhöhe), gute PA.


Hydráos occidental version

Premiere: 24. Jänner 2024

Stadttheater Gießen, Deutschland


Hydráos oriental version

Premiere (Titel Fanghoumé):

8. Februar 2019

Toubab Dialaw, Senegal

École des Sables


Tanz ab 2023:

Sonia Borkowicz, Weng Teng Choi-Buttinger, Simona Štangová


Komposition, Arrangements: Thierry Zaboitzeff, unter Verwendung von Fragmente aus Klavierstücken von Beethoven, Schumann, Debussy

Lichtdesign: Thomas Hinterberger


Tanz, Research Originalbesetzung:

Anna Maria Müller, Martyna Lorenc, Sonia Borkowicz

Photos: Leo Fellinger, Editta Braun, Bettina Frenzeo


Choreographie, künstlerische Leitung: Editta Braun

Länge: 47 Minuten

Unterstützt von: BMKÖS, Stadt Salzburg, Land Salzburg

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